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Am 21.Mai 2015 wurden in einer feierlichen Veranstaltung die sterblichen Überreste von 30 im Oktober 2014 durch den VBGO e.V. in Klessin geborgenen Krieggefallenen zur letzen Ruhe gebettet. Das Interesse der Bewohner der Region ist auch 70 Jahre nach dem Kriegsende ungebrochen. Der Lebuser Amtsdirektor Heiko Friedemann begrüßte auf der Kriegsgräberstätte im Podelziger Ortsteil mehr als 60 Teilnehmer der Einbettungsfeier. Bürgermeisterin Angelika Knispel erinnerte in ihrer Gedenkrede an die Hölle vor 70 Jahren in ihrem Dorf, als die Wehrmachtssoldaten mit dem Schlachtruf „Fällt Klessin, fällt Berlin“ in den Kampf geschickt worden waren. Nur wenigen gelang der Ausbruch aus dem Kessel. Viele Tote lagen noch lange auf den Feldern. „Ihre Bergung war gefährlich“, erklärte Albrecht Laue. Er berichtete, dass inmitten der toten deutschen Soldaten, die im Vorjahr gefunden wurden, ein Rotarmist lag. Die im Tod vereinten Feinde seien von jungen Menschen aus Ländern Ost- und Westeuropas geborgen worden, so der VBGO-Vorsitzende. Ihm und seinen Mitstreitern zollte Angelika Knispel „ aufrichtige Wertschätzung“. Wie sie zog auch Heinz Mutschinski den Bogen in die Gegenwart. „Gewalt bringt keine Lösung“, sagte der 90-jährige Zeitzeuge, der das Klessiner Inferno überlebt hat, mit Blick auf die Kriege der Neuzeit. Der Mallnower Pfarrer Martin Müller bezeichnete es als Pflicht der Lebenden, für Frieden und Verständigung einzutreten. Mit der Einbettungsfeier wurde auch ein Obelisk mit der Aufschrift „Den Toten zum Gedächtnis. Den Lebenden zur Mahnung“ eingeweiht.

30 deutsche Soldaten warten auf die Einbettung

30 deutsche Soldaten warten auf die Einbettung